Georgia und Helmut Friedrich-Stiftung

Der Georgia und Helmut Friedrich-Stiftungspreis wird seit 2009 jährlich vergeben und dient der Förderung von Studierenden der Psychologie (sowie ursprünglich auch von Studierenden der evangelischen Theologie) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Stifterin, zur Stiftung und zu den Preisträgerinnen und Preisträgern.

Die Stifterin

Die Stifterin der Stiftung Georgia und Helmut Friedrich ist Frau Georgia Friedrich. Georgia Friedrich studierte zwischen 1963 und 1968 Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Abschluss erfolgte 1968 mit dem Diplom. In den darauffolgenden Jahren absolvierte sie die Ausbildung zur Psychotherapeutin, mit Schwerpunkten in Verhaltenstherapie, Psychodrama und Familientherapie. Berufsbegleitende Aus- und Fortbildungen genoss sie u.a. bei Frederick Kanfer und Ann Hale.

Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit in der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung sowie in Diagnostik, Therapie und Supervision verbrachte Frau Friedrich gemeinsam mit ihrem Ehemann Helmut Friedrich viel Zeit im Ausland. Helmut Friedrich, 2005 verstorben, war evangelischer Pfarrer und hatte großes Interesse an interreligiösen und interkulturellen Begegnungen. Gemeinsam mit seiner Frau verbrachte er zahlreiche berufliche Einsätze im Fernen und Mittleren Osten. Georgia Friedrich teilte die Interessen ihres Mannes und war selbst der Motor für Auslandseinsätze in Nepal, im Kosovo und in Osttimor, wo sie Entwicklungshilfe und psychologische Hilfen für traumatisierte Kinder und ihre Familien in Flüchtlingslagern leistete. Im Rahmen dieser Aufenthalte begegnete das Ehepaar Friedrich immer wieder jungen Menschen, die trotz hohen individuellen Potentials keine reelle Chance auf eine gute schulische und berufliche Ausbildung und ein auskömmliches Berufsleben hatten.

Frau Friedrich schied am 05.03.2020 nach langer und schwerer Krankheit selbstbestimmt aus dem Leben.

Georgia Friedrich
© Georgia Friedrich

Die Stiftung

Aus den zahlreichen Begegnungen mit jungen Menschen erwuchs der Wunsch, eine Stiftung zur akademischen Ausbildung junger Menschen zu gründen. Im Jahr 2008 erfolgte die Gründung der Stiftung Georgia und Helmut Friedrich, die seitdem vom Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds verwaltet wird. Die Stifterin legte mit einer Immobilie den Grundstein für diese Stiftung und hat diese als Erbin ihres gesamten Vermögens bestimmt. Als erste Handlung der Stiftung wurde der „Georgia und Helmut Friedrich-Stiftungspreis“ ins Leben gerufen, der 2009 erstmals ausgeschrieben und verliehen wurde.

Der Preis trug ursprünglich den Untertitel „Preis für angewandte Psychologie und interreligiöse Theologie“ und war für Studierende und Promovierende mit anwendungsorientierten Abschlussarbeiten bzw. Dissertationen am Institut für Psychologie oder der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn bestimmt. Seit einer Satzungsänderung durch die Stifterin 2018 wird der Preis ausschließlich für Masterarbeiten und Dissertationen am Institut für Psychologie der Universität Bonn verliehen. Zugleich wurde der Preis für die gesamte Psychologie geöffnet, um der Forschungsstärke der Grundlagenfächer am Institut Rechnung zu tragen. Anfangs war der Preis mit 3500 Euro dotiert; der Betrag wuchs aber im Laufe der Jahre auf eine Fördersumme von 5000 Euro. Diese positive Entwicklung ist der guten finanziellen Entwicklung der Stiftung Georgia und Helmut Friedrich sowie weiteren Zustiftungen durch die Stifterin geschuldet.

Ein besonderes Anliegen der Stifterin ist es, Anreize für Praxisrelevanz, Toleranz und Offenheit für interdisziplinäre und interkulturelle Bezüge in der Forschung zu schaffen. Dieser Fokus ihrer Förderung entspricht ganz ihrem eigenen Lebenswerk: lebendig und auf den Menschen konzentriert.

Im Jahre 2009 wurde der Preis zum ersten Mal verliehen, für zwei Diplomarbeiten am Institut für Psychologie. Seitdem wurde der Preis für neun weitere Abschlussarbeiten bzw. Dissertationen vergeben, darunter auch für eine Dissertation in der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Die Themen der Arbeiten aus dem Institut für Psychologie geben einen faszinierenden Einblick in die Forschungsprojekte unseres Nachwuchses der letzten Jahre und die Vielfältigkeit der Forschung am Institut, wobei aufgrund der ursprünglichen Denomination des Preises die angewandten Fächer der Psychologie besonders stark vertreten sind. Unter den Arbeiten finden sich Untersuchungen von Faktoren im Psychotherapieerfolg, Fragestellungen aus dem schulischen Kontext, experimentelle Untersuchungen zu Handlungskontrolle und Okulomotorik, die Evaluation von berufsbildenden Maßnahmen im Justizvollzug, und vielfältige Forschungsprojekte aus Bereichen der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. Eine vollständige Liste der Preisträgerinnen und Preisträger findet sich weiter unten.

Das Institut wird der Stifterin stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser Dank gilt auch dem Kölner Gymnasial- und Stiftungs-Fonds für die Verwaltung der Georgia- und Helmut-Friedrich Stiftung und die Unterstützung in der Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

2009
Dipl.Psych. Mareike Schüchen (Prof. Dr. Una M. Röhr-Sendlmeier)
Dr. Andreas Schmitt (PD Dr. Ralf Dohrenbusch)

2010
Dr. Katharina Oerder (Prof. Dr. Gerhard Blickle)

2011  
Dr. Daniela Koeppler (Prof. Dr. Andreas Pangritz)

2012
Dr. Julia Helfer (Prof. Dr. Rainer Banse)

2013 
Markus Koppenborg (Prof. Dr. Ulrich Ettinger)

2014
Dr. Nora Schütte (Prof. Dr. Gerhard Blickle)

2015   
Dr. Corinna Diekmann (Prof. Dr. Gerhard Blickle)

2016  
Dr. Mareike Kholin (Prof. Dr. Gerhard Blickle)

2017
Dr. Julia Leonore Titze (Prof. Dr. Gerhard Blickle)

2018
Dr. Inga Meyhöfer (Prof. Dr. Ulrich Ettinger)

2019
Kaja Faßbender (Prof. Dr. Ulrich Ettinger)
Dr. Judith Koppehele-Gossel (Prof. Dr. Henning Gibbons)
Dr. Thomas Plieger (Prof. Dr. Martin Reuter)

2020
Stephanie Hochgeschurz (Prof. Dr. Ulrich Ettinger)
Julia Lippold (Prof. Dr. Martin Reuter)

2021
Dr. Iris Kranefeld (Prof. Dr. Gerhard Blickle)
Dr. Anja Murmann (Prof. Dr. Rainer Banse)
Dr. Verena Oberlader (Prof. Dr. Rainer Banse)

Jubiläumsschrift

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